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„Mitteilung über Prof. Havemann", Neues Deutschland, 13. März 1964

„Mitteilung über Prof. Havemann", Neues Deutschland, 13. März 1964

Mitteilung über Prof. Havemann

    Mitteilung der Pressestelle des Staatssekretariats für das Hoch- und Fachschulwesen:
Westdeutsche Presseorgane veröffentlichen ein Interview des Professors für Physikalische Chemie an der Humboldt-Universität Berlin, Robert Havemann. Herr Havemann hat es für zweckmäßig gehalten, in der Westpresse zur Politik und inneren Lage in der DDR in entstellender Weise Stellung zu nehmen. Er hat offensichtlich vollständig den Blick für die reale Lage in den beiden deutschen Staaten verloren. Herr Havemann benutzt die Spalten der Westpresse nicht etwa, um gegen die Freiheit der Militaristen und Revanchisten in Westdeutschland aufzutreten und sich für die Freiheit der Friedensbewegung einzusetzen. Er fordert nicht etwa freie Information für Bürger Westdeutschlands über die Entwicklung der Deutschen Demokratischen Republik und den sozialistischen Aufbau, sondern er redet über eine allgemeine Freiheit. Das bedeutet nichts anderes, als den Weg ebnen für den Drang der Revanchisten nach Osten.

Die westdeutschen Ultras richten ihren Hauptangriff gegen die Deutsche Demokratische Republik, denn hier hat die Arbeiterklasse im Bunde mit allen anderen Werktätigen für immer die Herrschaft des Imperialismus und Militarismus zerschlagen. Sie hat eine sozialistische Gesellschaftsordnung errichtet, in der die kapitalistische Ausbeutung und Unterdrückung endgültig beseitigt und damit die wahre Freiheit hergestellt ist. Durch den Aufbau des Sozialismus schufen sich die Werktätigen der DDR die Möglichkeit, alle ihre schöpferischen Kräfte im Sinne des Friedens und des gesellschaftlichen Fortschritts zu entfalten und eine Gemeinschaft freier Menschen zu gestalten.

Herr Havemann hat bisher seine Auffassungen auf dem Territorium der DDR in Lehrveranstaltungen an der Humboldt-Universität und bei anderen Gelegenheiten ungehindert vertreten. Mit seinen Veröffentlichungen in der Westpresse hat er sich Jedoch vor den Karren jener Kräfte spannen lassen, die gegen die DDR den kalten Krieg und eine ununterbrochene großangelegte Hetzkampagne führen. Er hat damit das in ihn gesetzte Vertrauen mißbraucht und beabsichtigt offenbar, seine Lehrtätigkeit nach Westdeutschland zu verlegen.

Quelle: Neues Deutschland, 13.3.1964.
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