Chronik

Chronik 1990

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    • 1. Oktober

      1990

      Am Rande der KSZE-Außenministerkonferenz in New York erklären die vier Siegermächte die Aussetzung („Suspendierung") ihrer Vorbehaltsrechte und Verantwortlichkeiten für Berlin und Deutschland als Ganzes. Erklärung der Vier Mächte über die Aussetzung ihrer Vorbehaltsrechte über Berlin und Deutschland als Ganzes, 1. Oktober 1990
    • 1. Oktober

      1990

      Auf dem 38. CDU-Parteitag in Hamburg treten die CDU-Landesverbände der DDR der CDU Deutschlands bei. Helmut Kohl erhält bei der Wahl des Parteivorsitzenden 98,5 Prozent der Stimmen. Kanzlerberater Horst Teltschik vermerkt in seinem Tagebuch: „Ein Traumergebnis! Der verdiente Lohn für eine erfolgreiche Politik der Einigung. Niemand hat so instinktsicher wie er die geschichtliche Chance genutzt und unbeirrt verfolgt." Lothar de Maizière wird mit 97 Prozent der Stimmen zum Stellvertreter Kohls gewählt.
    • 2. Oktober

      1990

      Ständige Vertretung der Bundesrepublik in Ost-Berlin stellt Tätigkeit ein: Der Leiter Franz Bertele schraubt das Schild von dem Dienstgebäude ab; Aufnahme 2. Oktober 1990
      In Ost-Berlin löst sich die DDR-Volkskammer mit einer Festveranstaltung auf. Die Ständige Vertretung der Bundesrepublik in Ost-Berlin und die der DDR in Bonn stellen ihre Tätigkeit ein. Die diplomatischen Beziehungen der DDR mit 135 Staaten und „Befreiungsorganisationen" enden. Die Nationale Volksarmee der DDR wird aufgelöst. Mehr
    • 2. Oktober

      1990

      Der amerikanische Präsident George Bush richtet anlässlich der bevorstehenden Vereinigung der beiden deutschen Staaten eine Botschaft an das deutsche Volk: „Heute tritt die deutsche Nation in ein neues Zeitalter ein. Ein Zeitalter, um die Worte Ihrer Nationalhymne zu zitieren, von ‚Einigkeit und Recht und Freiheit’. Während wir in diesem feierlichen Augenblick gemeinsam mit Ihnen voller Hoffnung und Zuversicht in die Zukunft blicken, möchte ich im Namen aller Amerikaner sagen: Möge Gott das deutsche Volk schützen."
    • 2. Oktober

      1990

      Soziale Unsicherheit, neue Lebensumstände und Rechtsgrundlagen vermitteln vielen DDR-Bürgern das Gefühl, dass sie einer schwierigen Zeit entgegengehen. Zugleich empfinden viele, dass die Vereinigung überstürzt herbeigeführt wurde.
    • 2. Oktober

      1990

      Beginn des Festaktes zum Tag der Deutschen Einheit im Berliner Schauspielhaus (v. r. n. l. Sabine Bergmann-Pohl, Lothar de Maiziere, Richard von Weizsäcker, Helmut Kohl und Günther Krause); Aufnahme 2. Oktober 1990
      Um 21.00 Uhr beginnt im Schauspielhaus in Berlin der Festakt zur Vereinigung („Fest der Einheit"). Zu den Gästen zählen Bundespräsident Richard von Weizsäcker und Bundeskanzler Helmut Kohl. Unter der Leitung von Kurt Masur erklingt die 9. Symphonie von Ludwig van Beethoven. Ministerpräsident Lothar de Maizière und Bundeskanzler Helmut Kohl wenden sich über Rundfunk und Fernsehen an die Bevölkerung. Rundfunk- und Fernsehansprache von DDR-Ministerpräsident Lothar de Maizière, 2. Oktober 1990 Rundfunk- und Fernsehansprache von Bundeskanzler Helmut Kohl, 2. Oktober 1990
    • 3. Oktober

      1990

      Um Mitternacht wird der Beitritt der DDR zum Geltungsbereich des Grundgesetzes wirksam. Die offizielle Feier mit Feuerwerk findet im Beisein der höchsten Vertreter der Bundesrepublik und der ehemaligen DDR sowie Hunderttausender Menschen vor dem Berliner Reichstag statt.

      Unter den Klängen der Nationalhymne wird um 0.00 Uhr die Bundesflagge gehisst. Die Bundesrepublik zählt nun insgesamt 78,7 Millionen Einwohner. Das Staatsgebiet hat sich um rund 108.000 auf 357.000 Quadratkilometer vergrößert, zu den bisherigen 10 Bundesländern (ohne Berlin) kommen fünf neue hinzu: Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. weniger anzeigen
    • 3. Oktober

      1990

      Auch Berlin ist wieder vereint. Das Besatzungsstatut ist erloschen. In beiden Teilen der Stadt besteht nach dem 1. Mantelgesetz vom 25. September 1990 weitgehende Rechtseinheit. Bis zu den Wahlen am 2. Dezember 1990 wird die Stadt von Senat und Magistrat gemeinsam regiert.
    • 3. Oktober

      1990

      Bundeskanzler Helmut Kohl richtet zum Tag der Einheit eine Botschaft an alle Regierungen der Welt, mit denen das vereinte Deutschland diplomatische Beziehungen unterhält. Botschaft von Bundeskanzler Helmut Kohl an alle Regierungen der Welt, 3. Oktober 1990
    • 3. Oktober

      1990

      In der Berliner Philharmonie findet auf Anordnung von Bundespräsident Richard von Weizsäcker ein Staatsakt statt. Die Eröffnungsrede hält die ehemalige Präsidentin der DDR-Volkskammer Sabine Bergmann-Pohl. Es folgen Ansprachen der Bundestagspräsidentin, des Regierenden Bürgermeisters von Berlin und des Bundespräsidenten.
    • 4. Oktober

      1990

      Bundestagspräsidentin Rita Süßmuth vereidigt die neuernannten Bundesminister für besondere Aufgaben (v. l. n. r. Helmut Kohl, Sabine Bergmann-Pohl, Lothar de Maiziere, Rita Süßmuth); Aufnahme 4. Oktober 1990
      Im Berliner Reichstagsgebäude konstituieren sich Bundestag und DDR-Volkskammer zum gesamtdeutschen Bundestag. Fünf Minister der ehemaligen DDR-Regierung werden als „Minister für besondere Aufgaben" (Lothar de Maizière, Sabine Bergmann-Pohl, Günther Krause/alle CDU, Rainer Ortleb/FDP und Hansjoachim Walther/DSU) vereidigt und in die Bundesregierung aufgenommen. Mehr
    • 5. Oktober

      1990

      Im Bundestag wird über eine überarbeitete Fassung des Wahlgesetzes abgestimmt. Es sieht nunmehr vor, dass die Fünf-Prozent-Klausel nun in getrennten Wahlgebieten (altes und neues Bundesgebiet) gilt. Mehr
    • 12. Oktober

      1990

    • 12. Oktober

      1990

      Attentat auf Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble während einer Wahlkampfveranstaltung im südbadischen Oppenau: Die durch die Schüsse herbeigeführten lebensgefährlichen Verletzungen haben eine Querschnittslähmung des Ministers zur Folge. Es ist das zweite Attentat auf einen bundesdeutschen Politiker binnen eines Jahres. Am 25. April 1990 war SPD-Kanzlerkandidat Oskar Lafontaine durch Messerstiche schwer verletzt worden.
    • 14. Oktober

      1990

      Im Vordergrund liegen zahlreiche Flaggen auf einem Tisch, unter anderem von Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Thüringen. Am Tischende arbeiten vier Näherinnen.
      Nach gut vier Jahrzehnten finden in den fünf neuen Bundesländern die ersten freien Landtagswahlen statt. Die CDU stellt in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, die SPD in Brandenburg die stärkste Fraktion. Ergebnisse der Landtagswahlen, 14. Oktober 1990
    • 19. Oktober

      1990

      Wegen des Verdachts unrechtmäßiger Geldtransfers durchsucht die Polizei in Berlin die Räume der PDS-Zentrale. Am 22. Oktober lässt die Treuhandanstalt Konten der PDS in Oslo und Utrecht sperren, auf die allein im September und Oktober 1990 107 Millionen DM geflossen sind. Mehr
    • 23.-28. Oktober

      1990

      In den nach den Wahlen vom 14. Oktober gebildeten neuen Bundesländern konstituieren sich die Landtage.
    • 27. Oktober

      1990

      Detlev Rohwedder spricht in Mikrofone.
      Der Chef der Treuhandanstalt, Detlev Rohwedder, stellt in Aussicht, dass bis zum Jahresende 500 der insgesamt 8.000 ehemals volkseigenen Betriebe verkauft sein werden. Seit dem Beginn seiner Amtszeit am 20. August sind für rund 200 Betriebe private Anteilseigner gefunden worden. Mehr
    • 31. Oktober

      1990

      Mit dem Inkrafttreten des Einigungsvertrages hat das Bundesministerium für Verteidigung den Auftrag erhalten, den Abriss der Mauer fortzusetzen. Mehr
  • November 
  • Dezember 
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