Chronik

Chronik 1983

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    • 11. November

      1983

      Beginn der streng geheimen Nato-Nuklear-Stabsübung „Able Archer 83" - Beobachtern zufolge vermutlich der Höhepunkt der militärischen Spannungen zwischen den USA und der Sowjetunion.

      Simuliert wird – ohne Truppen- und ohne Nuklearwaffen-Bewegung – die Befehlsgebung im Falle eines Nuklearkrieges nach dem Pentagon „Single Integrated Operational Plan" (SIOP). Er enthält 50.000 sowjetische Ziele. Die Sowjetunion nimmt diese Übung – Informationen des späteren KGB-Überläufers Oleg Gordiewsky zufolge – sehr ernst; sie versetzt nuklearwaffenfähige Jagdflugzeuge unter anderem in der DDR und in Polen in erhöhte Gefechtsbereitschaft.

      Gordiewsky zufolge reden KGB-Kreise der sowjetischen Führung ein, dass sich die USA auf einen nuklearen Angriff gegen die Sowjetunion vorbereiten - eine Angst, die sich zu dieser Zeit bis in den sowjetischen Alltag hinein erstreckt. Auch nach dem Ende der NATO-Übung bleibt die Spannung: Am 14. November 1983 werden die ersten Cruise Missiles in Großbritannien stationiert. weniger anzeigen
    • 21. November

      1983

      Totalschaden: Gescheiterte Flucht mit einem Tanklastwagen am Grenzübergang Marienborn, 21. November 1983
      Mit etwa 100 Stundenkilometern durchbrechen zwei junge Männer in einem Tanklastwagen die Schranken und Schlagbäume am Grenzübergang Marienborn Richtung Westen. Der Wagen erleidet Totalschaden; Grenzsoldaten eröffnen das Feuer. Der Fluchtversuch scheitert. Mehr
    • 22. November

      1983

      Der Deutsche Bundestag billigt die Stationierung neuer US-Mittelstreckenraketen und verwirklicht damit den NATO-Nachrüstungsbeschluß. Die Sowjetunion bricht daraufhin am 23. November die INF-Verhandlungen in Genf ab, am 8. Dezember auch die START-Verhandlungen.
    • 24. November

      1983

      Der sowjetische Parteichef Juri Andropow kündigt militärische Maßnahmen gegen die NATO-Nachrüstung an, unter anderem die Stationierung zusätzlicher Raketen in der DDR und der CSSR und von U-Booten in größerer Nähe zur Küste der USA.
    • 25. November

      1983

      In einer Rede vor dem SED-Zentralkomitee führt Generalsekretär Erich Honecker aus, dass durch die Raketenstationierungs-Entscheidung „ernsthafter Schaden" für das europäische Vertragssystem, einschließlich des Grundlagenvertrages über die Beziehungen zwischen der DDR und BRD entstanden sei, fährt aber im nächsten Satz fort: „Wir sind dafür, den Schaden möglichst zu begrenzen."
    • 28. November

      1983

      „Die Staaten, die der Stationierung der Raketen zugestimmt haben, müssen jetzt politisch die Folgen dieser Entscheidung spüren", teilt die KPdSU-Führung dem SED-Politbüro nach dem NATO-Stationierungsbeschluss vertraulich mit. Mehr
  • Dezember 
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