Chronik

Chronik 1990

  • Januar 
  • Februar 
  • März

     
    • 2. März

      1990

      Der DDR-Ministerrat beschließt, die Grenztruppen bis zum Jahresende in einen zivilen Grenzschutz umzuwandeln und diesen in das DDR-Innenministerium einzugliedern. Mehr
    • 2. März

      1990

      Willy Brandt bei einer Wahlkampfkundgebung auf dem Platz der Republik in Gera, März 1990
      Der Bundeskanzler ist in Hochstimmung. In Chemnitz strömen 200.000 Menschen zu seiner Wahlkampfrede. Bis zum 15. März erreicht Helmut Kohl mit seinen Wahlkampfauftritten mehr als eine Million DDR-Bürger. Mehr
    • 2. März

      1990

      Der Chef des Bundeskanzleramtes und die Chefs der Staats- und Senatskanzleien der Länder beraten, inwieweit die Länder an den bevorstehenden Verhandlungen mit der DDR beteiligt werden sollen. Einige Bundesländer befürchten, dass durch die Einheits-Verhandlungen das föderale System der Bundesrepublik untergraben wird.
    • 5./6. März

      1990

      Eine DDR-Regierungsdelegation reist zu Gesprächen mit Michail Gorbatschow nach Moskau. Wie kurze Zeit später bekannt wird, fordert Ministerrats-Vorsitzender Hans Modrow den KPdSU-Generalsekretär auf, dass sich die Sowjetunion bei den Verhandlungen über die deutsche Einheit auch in die inneren Aspekte einmischen und für die Sicherung der DDR-Eigentumsverhältnisse eintreten solle.
    • 5./6. März

      1990

      In Bonn verständigen sich die Koalitionsparteien CDU/CSU und FDP darauf, die Einheit nach Artikel 23 des Grundgesetzes zu vollziehen.

      Zudem wird der Entwurf eines Entschließungsantrages zur Oder-Neiße-Grenze und zur Frage der Reparationen angenommen. Darin ist vorgesehen, dass nach den Wahlen in der DDR beide deutschen Regierungen eine gleichlautende Erklärung zur Unverletzlichkeit der Grenzen gegenüber Polen abgeben. Ein endgültiger Vertrag mit der polnischen Regierung soll erst durch eine gesamtdeutsche Regierung abgeschlossen werden. weniger anzeigen
    • 6. März

      1990

      18. und letzte Volkskammertagung vor der Wahl in Ost-Berlin; Aufnahme 6. März 1990
      Auf der letzten Tagung der DDR-Volkskammer vor den Wahlen wird eine Reihe von Gesetzen verabschiedet. Dazu gehören grundlegende Wirtschaftsgesetze (u. a. Bildung der Treuhand, Gesetz über die Gründung privater Unternehmen), ein Versammlungsgesetz und die Billigung der auf der 15. Sitzung des Runden Tisches (5. März) verabschiedete „Sozialcharta". Durch sie soll die Währungs- und Wirtschaftsunion um einen Sozialverbund erweitert und damit das Recht auf Arbeit, Wohnen und die Gleichstellung von Mann und Frau festgeschrieben werden.
    • 12. März

      1990

      In Ost-Berlin kommt der Runde Tisch zu seiner letzten Sitzung zusammen und verabschiedet eine Abschlusserklärung. Ergebnisse der 16. Sitzung des Runden Tisches der DDR, 12. März 1990
    • 12.-12. März

      1990

      Wahlplakate und Flugblätter für den Wahlkampf vom Druckkombinat Berlin in der Ost-Berliner Reinhold-Huhn-Straße; Aufnahme 21. Februar 1990
      Einer Infratest-Umfrage zufolge wird die SPD die Volkskammer-Wahl überlegen gewinnen. Danach soll die SPD 44% der Stimmen erhalten, die CDU 20%, die DSU 5%, der Demokratische Aufbruch 1%, die PDS 10%, die FDP 2%, die LDP 2%, die Grüne Partei 1%, die DBD 3% und das Neue Forum 1%.
    • 14. März

      1990

      Die „Allianz für Deutschland" kommt kurz vor der Wahl in Turbulenzen. Der Vorsitzende und Spitzenkandidat des Demokratischen Aufbruchs, Wolfgang Schnur, wird als Inoffizieller Mitarbeiter der Staatssicherheit enttarnt. Er wird aus der Partei ausgeschlossen; sein Nachfolger wird Rainer Eppelmann. Erst nach der Volkskammer-Wahl, am 22. März, wird bekannt, dass auch der Vorsitzende der DDR-SPD, Ibrahim Böhme, als Inoffizieller Mitarbeiter für die Staatssicherheit tätig war.
    • 14. März

      1990

      In Bonn beginnen auf Beamtenebene die Gespräche für die Zwei-plus-Vier-Verhandlungen über die äußeren Aspekte der Vereinigung Deutschlands.
    • 18. März

      1990

      Stimmzettel für den Wahlkreis1 (Berlin) zur Wahl der DDR-Volkskammer am 18. März 1990
      Entgegen aller Vorhersagen gewinnt die „Allianz für Deutschland" mit 47,8% der Stimmen die Volkskammer-Wahl. Mehr
    • 19. März

      1990

      Die Presse der Bundesrepublik feiert den Wahlsieg der „Allianz für Deutschland" in der DDR als einen Sieg des Kanzlers Helmut Kohl. Mehr
    • 20. März

      1990

      Mit dem Wahlausgang geht die Zahl der DDR-Übersiedler in die Bundesrepublik schlagartig zurück. Mehr
    • 22. März

      1990

      Die konservativen Allianzparteien und die Liberalen Parteien verständigen sich auf die Bildung einer Koalitionsregierung. Am 27. März signalisiert auch die SPD ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit.
    • März 1990

      Am Monatsende wird offenbar, wie stark der Übersiedlerstrom nach der Volkskammer-Wahl zurückgegangen ist: Im Monat März ließen sich noch 46.000 DDR-Bürger in der Bundesrepublik als Übersiedler registrieren.
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