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Gegen 5.05 Uhr nähert sich das Schiff auf der Spree, aus Treptow kommend, der Oberbaumbrücke. In Höhe des Landwehrkanals – etwa 400 Meter vor der Brücke – dreht es plötzlich bei und fährt mit voller Kraft auf die in West-Berlin gelegene Obere Schleuse zu. Drei DDR-Grenzboote verfolgen den Dampfer und nehmen ihn unter Beschuss: 135 Kugeln werden aus allen Richtungen abgefeuert, zwölf davon schlagen im Westen ein. Im Kugelhagel landet das Schiff am West-Berliner Ufer an. Unter Feuerschutz der West-Berliner Polizei springen die Flüchtlinge ans Ufer. Kapitän und Maschinist kehren auf eigenen Wunsch mit dem Dampfer nach Ost-Berlin zurück. Fortan werden alle Fahrgastschiffe in Ost-Berlin nachts bewacht – und die Steuerräder müssen abgeschraubt und bei der Betriebsaufsicht deponiert werden.
Gelungene Flucht mit dem Fahrgastschiff „Friedrich Wolf" am Osthafen, 8. Juni 1962
Am frühen Morgen des 8. Juni 1962 entführen 13 junge Ost-Berliner mit einem Baby den Ausflugsdampfer „Friedrich Wolf“. Kapitän und Maschinist hatten sie zuvor unter Alkohol gesetzt und in ihre Kabinen unter Deck eingesperrt. Die West-Berliner Polizei – von einem Freund der Gruppe über das Fluchtvorhaben unterrichtet – liegt mit einem Einsatzkommando bereit.Gegen 5.05 Uhr nähert sich das Schiff auf der Spree, aus Treptow kommend, der Oberbaumbrücke. In Höhe des Landwehrkanals – etwa 400 Meter vor der Brücke – dreht es plötzlich bei und fährt mit voller Kraft auf die in West-Berlin gelegene Obere Schleuse zu. Drei DDR-Grenzboote verfolgen den Dampfer und nehmen ihn unter Beschuss: 135 Kugeln werden aus allen Richtungen abgefeuert, zwölf davon schlagen im Westen ein. Im Kugelhagel landet das Schiff am West-Berliner Ufer an. Unter Feuerschutz der West-Berliner Polizei springen die Flüchtlinge ans Ufer. Kapitän und Maschinist kehren auf eigenen Wunsch mit dem Dampfer nach Ost-Berlin zurück. Fortan werden alle Fahrgastschiffe in Ost-Berlin nachts bewacht – und die Steuerräder müssen abgeschraubt und bei der Betriebsaufsicht deponiert werden.