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Gescheiterte Bus-Flucht am Grenzübergang Invalidenstraße, 12. Mai 1963
Mit 138 Schüssen gestoppt: Gescheiterte Bus-Flucht am Grenzübergang Invalidenstraße, 12. Mai 1963 (Foto: Polizeihistorische Sammlung des Polizeipräsidenten in Berlin)
Acht Ost-Berliner im Alter zwischen 20 und 28 Jahren versuchen am Mittag des 12. Mai 1963 mit einem gestohlenen Linienbus die Betonsperren des Grenzübergangs Invalidenstraße zu durchbrechen. Von allen Seiten eröffnen Grenzsoldaten das Feuer auf die Flüchtenden. 138 Schüsse zerreißen die sonntägliche Stille. Zerschossen und manövrierunfähig schleudert der Bus in die Panzermauer – nur ein Meter trennt ihn vom Westen.
Abtransport eines verletzten Flüchtlings: Gescheiterte Bus-Flucht am Grenzübergang Invalidenstraße, 12. Mai 1963 (Foto: Polizeihistorische Sammlung des Polizeipräsidenten in Berlin)
Der Fahrer des Busses, Gerd Klein, sowie die Passagiere Gerhard Becker und Manfred Massenthe werden schwer verletzt. Als sie wieder genesen sind, nimmt die DDR-Justiz Rache: Sie erhalten Zuchthausstrafen in Höhe von zehn bzw. neun Jahren. Der fehlende Meter kommt auch die anderen Flüchtlinge teuer zu stehen. Sie werden zu Gefängnisstrafen zwischen drei und siebeneinhalb Jahren verurteilt.