Karte der Besatzungszonen in Berlin, Deutschland und Österreich; Frankfurt (Main) 1945 (Quelle: Deutsches Historisches Museum)
Als die Mauer 1961 in Berlin errichtet wird, ist Deutschland bereits sechzehn Jahre lang ein geteiltes Land. Zuvor waren mindestens 55 Millionen Menschen, davon 25 Millionen Zivilisten, durch Krieg und Verbrechen der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft umgekommen. Die Kriegsniederlage, die der Nazi-Diktatur im Mai 1945 ein Ende bereitet, ist deshalb zugleich eine Befreiung.
Das Deutsche Reich wird besetzt und in vier Besatzungszonen eingeteilt: eine sowjetische, amerikanische, britische und französische Zone. Die bisherige Hauptstadt Berlin wird ebenfalls in vier Sektoren gegliedert. Die Siegermächte bestimmen die neue politische, wirtschaftliche und soziale Ordnung in den vier Zonen. Ihre wichtigsten Ziele sind Entmilitarisierung, Entnazifizierung, Dezentralisierung und Demokratisierung. Auf der Potsdamer Konferenz im Sommer 1945 wird aber auch festgelegt: Die wirtschaftliche Einheit Deutschlands soll bewahrt werden, die politische Wiedervereinigung soll bald folgen.