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Deutschland und der Kalte Krieg

Josef Stalin, Harry S. Truman und Winston Churchill in Potsdam; Aufnahme Juli 1945
Karte der Besatzungszonen in Berlin, Deutschland und Österreich; Frankfurt (Main) 1945
Als die Mauer 1961 in Berlin errichtet wird, ist Deutschland bereits sechzehn Jahre lang ein geteiltes Land. Zuvor waren mindestens 55 Millionen Menschen, davon 25 Millionen Zivilisten, durch Krieg und Verbrechen der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft umgekommen. Die Kriegsniederlage, die der Nazi-Diktatur im Mai 1945 ein Ende bereitet, ist deshalb zugleich eine Befreiung.

Das Deutsche Reich wird besetzt und in vier Besatzungszonen eingeteilt: eine sowjetische, amerikanische, britische und französische Zone. Die bisherige Hauptstadt Berlin wird ebenfalls in vier Sektoren gegliedert. Die Siegermächte bestimmen die neue politische, wirtschaftliche und soziale Ordnung in den vier Zonen. Ihre wichtigsten Ziele sind Entmilitarisierung, Entnazifizierung, Dezentralisierung und Demokratisierung. Auf der Potsdamer Konferenz im Sommer 1945 wird aber auch festgelegt: Die wirtschaftliche Einheit Deutschlands soll bewahrt werden, die politische Wiedervereinigung soll bald folgen.
Doch die Anti-Hitler-Koalition zerbricht schnell. Die Sowjetunion baut ihre militärisch errungenen Machtpositionen gewaltsam aus. In den mittelosteuropäischen Ländern errichtet sie mit den von ihr gesteuerten kommunistischen Parteien neue Diktaturen. Die USA belassen in Europa und Asien Truppen, um die imperiale Machtpolitik der Sowjetunion einzudämmen. Allen freien Völkern, die vom Kommunismus bedroht werden, sichern die USA ihre Unterstützung zu (Truman-Doktrin 1947). Der Kalte Krieg beginnt: Zwei unvereinbare Weltanschauungen ringen weltweit um Macht und Einfluss. Deutschland ist ein Hauptschauplatz dieses Kalten Krieges.

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