Chronik

Chronik 1961

Ãœberblick

In der Nacht vom 12. auf den 13. August gab Walter Ulbricht als SED-Parteiführer und Vorsitzender des Nationalen Verteidigungsrates der DDR den Befehl zur Abriegelung der Sektorengrenze in Berlin. Im Einverständnis mit der Sowjetunion, wenige Tage zuvor in Moskau eingeholt, und mit Rückendeckung der sowjetischen Truppen in der DDR wird das letzte „Schlupfloch" versperrt, durch das der Parteidiktatur noch zu entkommen ist: Am frühen Morgen des 13. August beginnen bewaffnete Grenzpolizisten mitten in Berlin das Straßenpflaster aufzureißen. Mehr
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    • 1. Mai

      1961

      In Washington verdichten sich Erkenntnisse über mögliche DDR-Maßnahmen zur Eindämmung des Flüchtlingsstroms. Ein Abteilungsleiter des DDR-Außenministeriums, der sich in den Westen abgesetzt hat und in die USA ausgeflogen wird, berichtet, dass in Ost-Berlin seit Januar 1961 konkrete Planungen zur Unterbindung der Fluchtbewegung stattfinden. Mehr
    • 2. Mai

      1961

      Im Beisein des Oberbefehlshabers der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland (GSSD) werden auf einer Sitzung des Obersten Verteidigungsrates in Moskau notwendige militärische Maßnahmen für den Fall einer neuen Berlinkrise beraten. Mehr
    • 5. Mai

      1961

      Nach einigen Startschwierigkeiten gelingt auch den Amerikanern ein bemannter Weltraumflug. Den insgesamt 15 Minuten dauernden Flug des Astronauten Alan B. Shepard nimmt US-Präsident Kennedy zum Anlass, um am 25. Mai zu verkünden, dass die USA am Ende des Jahrzehnts einen Menschen auf dem Mond landen und auch wieder heil zurückbringen würden. Mehr
    • 8. Mai

      1961

      In Oslo beginnt die Frühjahrstagung des Ministerrats des Nordatlantischen Bündnisses (NATO). Die Außenminister der drei Westmächte bekräftigen ihre Überzeugung, „dass eine friedliche und gerechte Lösung des deutschen Problems einschließlich Berlins nur auf der Grundlage des Selbstbestimmungsrechts gefunden werden kann". Mehr
    • 13. Mai

      1961

      In einer RIAS-Rundfunkansprache beschäftigt sich der Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen, Ernst Lemmer, mit der Flucht aus der DDR: „Wenn Millionen Menschen mitten im Frieden bei Nacht und Nebel ihre Heimat fluchtartig und unter Zurücklassung von Hab und Gut verlassen, dann müssen die Verhältnisse unerträglich sein. Hier geht es um eine ununterbrochene flagrante Verletzung von Menschenrechten." Rede von Ernst Lemmer, Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen, über den DDR- Flüchtlingsstrom in den Westen, 13. Mai 1961
    • 19. Mai

      1961

    • 24. Mai

      1961

      Eine interne Analyse des SED-Sicherheitsapparates kommt zu dem Ergebnis, dass die Flucht aus der DDR vielfältige Ursachen hat: politische Gründe („Unglaube an die Richtigkeit der Politik der Partei und Regierung"), verwandtschaftliche Beziehungen und persönliche Gründe, wie die Hoffnung auf ein besseres, leichteres, freieres Leben im Westen, sowie Abenteuerlust bei Jugendlichen. 95 Prozent der Flüchtlinge benutzten den Weg über West-Berlin. Die DDR-Sicherheitsorgane allein könnten mit diesen Problemen nicht fertig werden. Bericht einer Brigade der Abteilung Sicherheitsfragen des SED-Zentralkomitees über die Ursachen der Abwanderung aus der DDR, 24. Mai 1961
    • 26. Mai

      1961

      Auf einer Präsidiumssitzung des KPdSU-Zentralkomitees erklärt Nikita Chruschtschow, dass es in der Berlinfrage vor allem darum gehe, den Flüchtlingsstrom zu stoppen und das Besatzungsregime der Westmächte in der Stadt zu beenden. Das bedeute aber nicht, so Chruschtschow, West-Berlin anzugreifen oder wieder zu blockieren. Mehr
    • 27. Mai

      1961

      Ein 28-jähriger Geisteswissenschaftler aus Greifswald, der in den Westen geflohen ist, schildert die Zwangssituation, der Wissenschaftler durch die Ausrichtung jeglicher Forschungsarbeit auf die Erfordernisse des „sozialistischen Aufbaus" in der DDR ausgesetzt sind. Bericht eines DDR-Flüchtlings, 27. Mai 1961
    • 28. Mai

      1961

      In einem von N. Poljanow namentlich gekennzeichneten Artikel in der sowjetischen Tageszeitung „Iswestija" unterstreicht der Autor die Forderung nach einem Friedensvertrag mit dem Hinweis, dass Berlin „einer Pistole" gleiche, „die auf die Brust der sozialistischen Staaten gerichtet" sei.
    • 31. Mai

      1961

      Auf dem Weg zu seiner Begegnung mit Nikita Chruschtschow am 4. Juni in Wien trifft US-Präsident Kennedy in Paris zu einem Gespräch mit dem französischen Staatspräsidenten ein. Weil der Westen in Berlin selbst militärisch hoffnungslos unterlegen sei, plädiert Charles de Gaulle dafür, gegenüber Chruschtschow Härte zu demonstrieren. Dem KPdSU-Chef müsse klargemacht werden, dass eine begrenzt gedachte sowjetische Militäraktion in Berlin zum großen Krieg, gegebenenfalls auch zum Atomkrieg führen werde.
    • Mai 1961

      Im Mai 1961 flüchten 17.791 Menschen aus der DDR. Davon sind 50 Prozent Jugendliche unter 25 Jahren.
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