Robert Havemann bei seiner letzten Vorlesung in der Ost-Berliner Humboldt-Universität, 17. Januar 1964 (Foto: Robert-Havemann-Gesellschaft/Berlin)
Robert Havemann wird aus seinem Lehramt als Professor an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Berliner Humboldt-Universität entfernt und aus der Partei ausgeschlossen.
In seiner Vorlesungsreihe über naturwissenschaftliche Aspekte der Philosophie im Wintersemester 1963/64 hat er sich kritisch zu Fragen des Stalinismus in der DDR geäußert. Es komme ihm darauf an, so Havemann in einem Interview mit dem „Hamburger Echo" am 11. März, „alle Entartungserscheinungen der stalinistischen Zeit dadurch zu überwinden, dass ich sie offenherzig kritisiere und schonungslos beim Namen nenne." Keine Gesellschaftsordnung könne es sich leisten, „Missstände, die als solche erkannt sind, auf die Dauer bestehen zu lassen."
„Mitteilung über Prof. Havemann", Neues Deutschland, 13. März 1964weniger anzeigen
22. März
1964
In einer Rede vor dem Kongress Ostdeutscher Landesvertretungen erklärt Bundeskanzler Ludwig Erhard, dass es keinen Verzicht auf die Gebiete jenseits der Oder-Neisse-Linie geben könne, die Bundesregierung sich jedoch bemühe, „einen Weg zur Verständigung auch mit unseren östlichen Nachbarn auf der Grundlage des Rechts, der friedlichen Verhandlung und der gegenseitigen Achtung zu finden."