Rentner der DDR dürfen einem Beschluss des DDR-Ministerrats zufolge einmal pro Jahr bis zu vier Wochen in die BRD oder nach West-Berlin zu einem Verwandtenbesuch reisen.
10. September
1964
Der Portugiese Armando Rodrigues de Sá trifft in Köln ein. Dort wird er als einmillionster „Gastarbeiter" gefeiert und erhält ein Moped als Willkommensgeschenk.
13. September
1964
Am frühen Morgen versucht der 21-jährige Michael Meyer in der Stallschreiberstraße in Berlin-Mitte die Mauer in Richtung West-Berlin zu überwinden. Nach Warnschüssen eröffnen DDR-Grenzsoldaten gezieltes Feuer. Michael Meyer wird von mehreren Schüssen getroffen und bleibt in unmittelbarer Nähe der Mauer liegen. Amerikanische Soldaten und West-Berliner Polizeibeamte geben Feuerschutz und ziehen ihn mit Hilfe von Stricken und einer an die Mauer angelehnten Leiter nach West-Berlin.
21. September
1964
DDR-Ministerpräsident Otto Grotewohl, der 1946 die Zwangsvereinigung von SPD und KPD mitverantwortete, stirbt in Ost-Berlin an den Folgen eines Schlaganfalles. Als Nachfolger bestätigt die DDR-Volkskammer am 24. September Willi Stoph, der Grotewohl bereits seit zwei Jahren vertritt.
24. September
1964
In Ost-Berlin wird das 2. Passierscheinabkommen unterzeichnet, das West-Berlinern den Besuch ihrer Ost-Berliner Verwandten vom 30.10. - 12.11.1964, über Weihnachten/Neujahr 1964/65 sowie zu Ostern und zu Pfingsten 1965 ermöglicht. In der ersten Besuchsperiode im Oktober/November werden rund 600.000, in der zweiten über Weihnachten/Neujahr 821.000 Passierscheine ausgegeben.
Während des Passierscheinabkommens wurden am DDR-Grenzübergang Bahnhof Friedrichstraße zusätzliche Abfertigungshäuschen aufgestellt; Aufnahme 31. Oktober 1964 (Foto: Bundesarchiv, Bild 183-C1031-0044-009 / Spremberg, Joachim / CC-BY-SA 3.0)