Erich Honecker kurz nach seinem Amtsantritt als Erster Sekretär des Zentralkomitees (ZK) auf dem VIII. Parteitag in Ost-Berlin. Hinter Leonid Breshnew (3. v. li.), Aufnahme 15. Juni 1971 (Foto: Bundesarchiv, Bild 183-K0615-0001-109 / CC-BY-SA 3.0)
VIII. SED-Parteitag: Nach dem Sturz Ulbrichts wird die von ihm propagierte „sozialistische Menschengemeinschaft" ad acta gelegt. Erich Honecker gibt eine neue pragmatische Linie vor: Als neue „Hauptaufgabe" der SED-Politik verkündet er die weitere „Erhöhung des materiellen und kulturellen Lebensniveaus des Volkes auf der Grundlage eines hohen Entwicklungstempos der sozialistischen Produktion, der Erhöhung der Effektivität des wissenschaftlich-technischen Fortschritts und des Wachstums der Arbeitsproduktivität."
Die Anhebung des Lebensniveaus, später als „Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik" bezeichnet, soll weiteren Arbeitsniederlegungen entgegenwirken und für innere Stabilität sorgen. Die Hinwendung zu einem Konsumsozialismus folgt einem entsprechenden Beschluss des XXIV. KPdSU-Parteitages vom April 1971.
Stasi-Minister Erich Mielke rückt ins SED-Politbüro auf. Der Ausbau der Staatssicherheit führt in den folgenden Jahren zu einer flächendeckenden Bespitzelung.weniger anzeigen