Erich Honecker und Helmut Schmidt am Werbellinsee, Dezember 1981 (Foto: Bundesregierung, Fotograf: Engelbert Reineke)
Treffen von SED-Generalsekretär Erich Honecker und Bundeskanzler Helmut Schmidt am Werbellinsee in der DDR, bei dem sich beide Regierungschefs, trotz international verschärftem Ost-West-Konflikt, für den Ausbau der gegenseitigen Beziehungen aussprechen.
13. Dezember
1981
General Wojciech Jaruzelski, Ministerpräsident und Verteidigungsminister Polens, ruft das Kriegsrecht in Polen aus, um, wie er vorgibt, einem Eingreifen der Sowjetunion zuvorzukommen. Die unabhängige Gewerkschaft „Solidarnosc" wird verboten, die meisten Führungsmitglieder verhaftet, ihr Vorsitzender Lech Walesa unter Hausarrest gestellt.Mehr
c.d.n. (ciag dalszy nastapi), „Fortsetzung folgt!“ – Signet der Untergrund-Solidarnosc (Quelle: Informationsbulletin, hg. v. Ausschuß der Komitees und Initiativen „Solidarität mit Solidarnosc“, 1981)
Als Reaktion auf die Verhängung des Kriegsrechts in Polen erlässt die US-Regierung Wirtschaftssanktionen gegen die Sowjetunion, zudem werden das Schifffahrtsabkommen und der Flugverkehr ausgesetzt.
Die Polenkrise wird zu einem Wendepunkt der amerikanischen Ost- bzw. Mittelosteuropa-Strategie. US-Präsident Ronald Reagan erlässt geheime Direktiven, die darauf abzielen, die sowjetische Macht zu unterminieren und Wirtschaftskriegs-Strategien zu lancieren. Dazu gehören neben Wirtschaftssanktionen als „proaktive Maßnahme" die geheime Unterstützung der „Solidarnosc".
Die CIA beginnt ab März 1982, jährlich mehrere Millionen Dollar nach Polen zu pumpen; später werden über eine schwedische Werft auf dem Seeweg Kopier- und Druckmaschinen, Funkgeräte und transportable Radiosendegeräte an den polnischen Untergrund geliefert.
Der „Zweite Kalte Krieg" tritt an die Stelle der Entspannungspolitik der siebziger Jahre. Steigende Militärausgaben, ein Kreditstopp des Westens und die Erweiterung von Embargomaßnahmen verschärfen die ohnehin prekäre ökonomische Lage aller Ostblockstaaten.weniger anzeigen