Die restriktivere Genehmigung von Reiseanträgen wird nach kurzer Zeit spürbar. Deshalb spricht Bonns Ständiger Vertreter in der DDR, Hans Otto Bräutigam, bei Egon Krenz vor. Er gibt Krenz zu verstehen, „dass es aus der Sicht der Bundesregierung keinen auffälligen Rückschlag im Reiseverkehr geben dürfe".Mehr
Nach langjährigen Verhandlungen kommt es in Genf zur Unterzeichnung eines Abkommens zur Lösung des Afghanistankonfliktes durch die Außenminister der USA, der UdSSR, von Pakistan und Afghanistan. Darin wird unter anderem der vollständige Abzug der sowjetischen Streitkräfte aus dem Land sowie die Rückkehr von mehr als fünf Millionen Flüchtlingen vereinbart.
19. April
1988
Die Zahl der Ausreise-Genehmigungen ist nach 1985 stark zurückgegangen (1985: 20.147; 1986: 16.902; 1987: 10.420). Ende 1987 liegen den DDR-Behörden 112.000 Ausreise-Anträge vor. Der Druck der Antragsteller und ihre Bereitschaft zu organisiertem und offenem Protest steigt.Mehr
Mit einer Leiter übersteigt ein 31-jähriger Gebäudereiniger die Grenzanlagen in der Nähe der Treptower Kleingartenkolonie „Sorgenfrei" nach Berlin-Neukölln. Zwei Grenzsoldaten geben insgesamt 18 Schüsse auf den Flüchtling ab, ohne ihn zu treffen.
18 Schüsse feuern die Grenzsoldaten auf den 31-Jährigen ab, trotzdem gelingt ihm mithilfe einer Leiter die Flucht von Berlin-Treptow nach Berlin-Neukölln, 19. April 1988 (Foto: BStU, MfS, HA I Nr. 14439)
Im größten polnischen Stahlwerk Nova Huta bei Krakau tritt die Belegschaft in den Ausstand und fordert neben einer Lohnerhöhung auch die Wiedereinstellung von Beschäftigten, denen aufgrund ihrer Mitarbeit in der verbotenen Gewerkschaft „Solidarnosc" gekündigt wurde.