Während eines Besuches in China unterzeichnet SED-Politbüromitglied Günter Schabowski einen Partnerschaftsvertrag zwischen Peking und Ost-Berlin.
5. Mai
1988
Kanzleramtsminister Wolfgang Schäuble und SED-Devisenbeschaffer Alexander Schalck-Golodkowski führen ein Gespräch über die Neufestsetzung der Transitpauschale und Regelungen zur Elbgrenze.Mehr
Im SED-Politbüro bricht eine Kontroverse über die weitere Wirtschaftspolitik aus. Während Honecker die DDR nach außen als Hort wirtschaftlicher Stabilität preist, beunruhigt den Vorsitzenden der Staatlichen Plankommission, Gerhard Schürer, die hohe Westverschuldung der DDR und die drohende Zahlungsunfähigkeit so sehr, dass er einen einschneidenden Kurswechsel in der Wirtschaftspolitik vorschlägt.
Schürer empfiehlt einen Investitionsstop für die ineffektive Mikroelektronikindustrie der DDR und die Umlenkung der dadurch freiwerdenden Mittel vor allem auf den Verarbeitungsmaschinenbau, ein Einfrieren der Mittel für alle bewaffneten Organe und eine Änderung der Subventionspolitik. Seine Vorschläge werden im Politbüro von Honecker und Günter Mittag, dem verantwortlichen ZK-Wirtschaftssekretär, zurückgewiesen.
Die „Schürer/Mittag-Kontroverse" im SED-Politbüro, 4. Mai 1988weniger anzeigen
15. Mai
1988
Die Sowjetunion beginnt mit ihrem Truppenabzug aus Afghanistan.
22. Mai
1988
In Ungarn wird Ministerpräsident Karoly Grosz als Verfechter politischer und wirtschaftlicher Reformen als Nachfolger von Janos Kadar zum Generalsekretär der Ungarischen Sozialistischen Arbeiterpartei gewählt. Auf ihrem Sonderparteitag beschließt das ZK Veränderungen in der Parteispitze, die mit Reformern besetzt werden soll. Auch die Trennung von Staat und Partei soll forciert werden.
26. Mai
1988
Gemeinsames Wort des Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR (BEK) und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zum 50. Jahrestag des Novemberpogroms von 1938.
29. Mai - 2. Juni
1988
Gipfeltreffen von US-Präsident Ronald Reagan und dem sowjetischen Partei- und Staatschef Michail Gorbatschow in Moskau. Dabei werden die Ratifizierungsurkunden zum INF-Vertrag, der den vollständigen Abbau aller atomaren Mittelstreckenraketen vorsieht, ausgetauscht.