Todesopfer > Sahmland, Max

Urteil des Landgerichts Berlin in der Strafsache gegen Erhard Bernd F.

9. Februar 2000

Abschrift [Auszug]

Landgericht Berlin

Az.: (536) 27 / 2 Js 162/90 Ks (30/99)

9. Februar 2000

URTEIL

Im Namen des Volkes

In der Strafsache gegen

1. gegen den Fahrdienstleiter Erhard Bernd F., geboren 1945,

wegen versuchten Totschlags.

Die 36. große Strafkammer Schwurgericht - des Landgerichts Berlin hat aufgrund der Hauptverhandlung am 9. Februar 2000 [...], für Recht erkannt:

Der Angeklagte wird freigesprochen.

Die Landeskasse Berlin trägt seine notwendigen Auslagen.

Gründe: (Fassung gemäß § 267 Abs. 5 StPO)

Die zugelassene Anklage der Staatsanwaltschaft bei dem Landgericht Berlin hatte dem Angeklagten versuchten Totschlag zur Last gelegt.

Der Angeklagte war in den Jahren 1967/68 wehrpflichtiger Soldat der Grenztruppen der DDR. Ihm ist vorgeworfen worden, am 27. Januar 1967 während des Grenzdienstes aus einem Sturmgewehr "Kalaschnikow" insgesamt dreißig Schuss in Richtung des flüchtenden DDR-Bürgers Max Sahmland abgegeben und dabei dessen Tod zumindest billigend in Kauf genommen zu haben. Der Angeklagte hat den Schusswaffeneinsatz als solchen eingeräumt. Er hat jedoch behauptet, er habe - aus innerem Abstand zur Befehlslage in den Grenztruppen - mehrere Meter an dem Flüchtling vorbeigeschossen, um sicherzugehen, dass dieser nicht geschädigt werde.

Diese Einlassung war dem Angeklagten nicht zu widerlegen.

Die Auslagenentscheidung beruht auf § 467 Abs. 1 StPO.

[...]

Quelle: StA Berlin, Az. 27, Js 162/90, Bd. 5, Bl. 1-3.
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