Material > Dokumente > 1961 > September

"Ein Denkmal für 'Puppe'?" Wie die SED-Presse den getöteten DDR-Flüchtling Günter Litfin diffamiert, Neues Deutschland, 1. September 1961

Das SED-Zentralorgan "Neues Deutschland" verunglimpft das erschossenen Maueropfer Günter Litfin. Er wird als Homosexueller diffamiert, der bei "verbrecherischen Handlungen" ertappt worden sei.  Mehr

Bericht des Verteidigungsministeriums der UdSSR an das KPdSU-Zentralkomitee, 1. September 1961

"Die Lage in der Deutschen Demokratischen Republik und in Ost-Berlin war während der vergangenen 24 Stunden unverändert", kann das Verteidigungsministerium der UdSSR melden. Und auch die Lage der eigenen Streitkräfte sei unverändert.  Mehr

"Mordhetze aus der Frontstadt", Neues Deutschland, 2. September 1961

In wütenden Reaktionen verunglimpft das SED-Zentralorgan "Neues Deutschland" die erschossenen Maueropfer Günter Litfin und Roland Hoff als "Verbrecher" und "finstere Elemente". Das Fahndungsplakat gegen den mutmaßlichen Mörder von Roland Hoff wird als "infame Mordhetze" bezeichnet.  Mehr

"Unsere Staatsgrenze ist unantastbar – Feierliche Erklärung einer Einheit der Deutschen Grenzpolizei", Märkische Volkszeitung, 6. September 1961

In der "Märkischen Volkszeitung" bekräftigen namentlich nicht genannte "Genossen" einer nicht näher bezeichneten "Einheit der Deutschen Grenzpolizei an der Staatsgrenze der DDR nach Westberlin im Raum Teltow/Kleinmachnow" in einem offenen Brief an die "Fa. Brandt, Stumm und Lemmer (Anheizer der Frontstadtstimmung), zur Zeit noch Westberlin": "Wer die Staatsgrenze unserer DDR antastet, läßt Haare, Zähne oder das Leben."  Mehr

"Kein Platz für die Feinde des Volkes", Volksstimme (Magdeburg), 9. September 1961

Artikel der Volksstimme Magdeburg, in dem die sich die Arbeiter des VEB Kupfer- und Blechwalzwerk "Michael Niederkirchner" in Ilsenburg für die fristlose Entlassung ihres Kollegen Behrends aussprechen.  Mehr

"Die Gewerkschaften übernehmen die Führung des Produktionsaufgebotes“, Tribüne, 12. September 1961

Der FDGB-Bundesvorstand propagiert das sogenannte Produktionsaufgebot: Alle "Werktätigen" sollen sich verpflichten, "in der gleichen Zeit für das gleiche Geld mehr zu produzieren".  Mehr

Schreiben des Oberkommandierenden der Gruppe der sowjetischen Truppen in Deutschland, Marschall Konew, an den Minister für Nationale Verteidigung der DDR, Armeegeneral Hoffmann, 14. September 1961

Der Oberkommandierende der Streitkräfte der sowjetischen Truppen in der DDR, Marschall Konjew, unterbreitet dem Minister für Nationale Verteidigung, Armeegeneral Hoffmann, Vorschläge zur Verstärkung der Grenzsicherung an der innerdeutschen Grenze.  Mehr

Gesetz zur Verteidigung der DDR, 20. September 1961

Die DDR-Volkskammer verabschiedet ein "Gesetz zur Verteidigung der DDR" (Verteidigungsgesetz). Damit sichert sich die SED-Führung nahezu uneingeschränkte Notstandsrechte.  Mehr

Protokoll über die Lagebesprechung des zentralen Stabes der DDR für den Mauerbau am 20. September 1961

Während der Besprechung erklärt der Leiter des zentralen Stabes Erich Honecker: "Gegen Verräter und Grenzverletzer ist die Schußwaffe anzuwenden. Es sind solche Maßnahmen zu treffen, daß Verbrecher in der 100-m-Sperrzone gestellt werden können."  Mehr

Brief von Ernst Bloch an den Präsidenten der Deutschen Akademie der Wissenschaften [der DDR], 22. September 1961

Der Leipziger Philosoph Ernst Bloch, der sich schon vor dem Mauerbau in der Bundesrepublik aufhielt, kündigt an, in der Bundesrepublik bleiben zu wollen: "Nach den Ereignissen vom 13. August, die erwarten lassen, daß für selbständig Denkende überhaupt kein Lebens- und Wirkungsraum mehr bleibt, bin ich nicht mehr gewillt, meine Arbeit und mich selber unwürdigen Verhältnissen und der Bedrohung, die sie allein aufrechterhalten, auszusetzen."  Mehr

"Ruhiges Wohnen nach Umzug“, Neues Deutschland, 27. September 1961

Unter der Überschrift "Ruhiges Wohnen nach Umzug" berichtet das SED-Zentralorgan "Neues Deutschland" zwei Tage darauf über die Zwangsräumungen: "140 Familien sind am vergangenen Sonntag aus der Bernauer Straße umgezogen. Die ständigen Provokationen aufgewiegelter Rowdys und bestellter Kameramänner unter dem Schutz gezogener Pistolen der Frontstadtpolizei hatten ihnen das Wohnen an dieser Stelle unserer Staatsgrenze unmöglich gemacht."  Mehr

Solidaritäts-Erklärung von 95 britischen Politikern, Schriftstellern, Publizisten und Wissenschaftlern mit der West-Berliner Bevölkerung, September 1961

Führende britische Politiker und Intellektuelle bekunden der Bevölkerung von West-Berlin aus "leidenschaftlicher Sorge um die Zukunft der Freiheit in Berlin", "daß wir ihre Bürgerrechte und demokratischen Einrichtungen unterstützen, ebenso wie ihr Bestreben, nicht das Opfer einer aggressiven Machtpolitik und freiheitsfeindlicher Neuordnungsversuche zu werden".  Mehr
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