In den Vereinigten Staaten gewinnt der Filmschauspieler Ronald Reagan, von 1967 bis 1975 Gouverneur von Kalifornien, die Präsidentenwahl für die Republikaner gegen den Demokraten Jimmy Carter.
9.-19. November
1980
„Friedensdekade" der evangelischen Jugend in der DDR, die dezentral unter dem Motto „Frieden schaffen ohne Waffen" stattfindet.
11. November
1980
Beginn der zweiten KSZE-Folgekonferenz in Madrid.
12. November
1980
In einer Aktennotiz des SED-Politbüromitglieds Werner Krolikowski, die vermutlich für sowjetische Kanäle bestimmt ist, heißt es, dass ZK-Wirtschaftssekretär Günter Mittag bereit sei, „EH [Erich Honecker, d. Vf.] bei jeder Schweinerei zu Dienste zu stehen. (...)Mehr
Vertreter der Grünen, die DKP, kirchliche und gewerkschaftliche Gruppen sowie Mitglieder der SPD veröffentlichen den „Krefelder Appell", in dem die Bundesregierung aufgefordert wird, ihre Zustimmung zur Stationierung neuer amerikanischer Mittelstreckenraketen zurückzuziehen.Mehr
24. November
1980
Ein streng geheimer Bericht der Staatssicherheit zur DDR-Wirtschaftslage kommt zu dem Ergebnis, dass einschneidende Maßnahmen erforderlich seien, um die Krise zu überwinden.
Der Befund: Die Investitionsquote sei zu gering, die produktionsbedingten Ausfallzeiten seien gestiegen. Nur der Außenhandel der DDR mit der Sowjetunion rentiere sich, mit dem Westen dagegen sei er weitgehend ineffektiv; dennoch sei die DDR von Westimporten abhängig. Mit Kommissionen und Arbeitsgruppen sei im SED-Zentralkomitee neben der Regierung ein „zweites Leitungssystem" in der Volkswirtschaft etabliert worden, in dem Fragen, die der Ministerrat zu entscheiden habe, verbindlich „vorentschieden" würden. Aufgrund von Planmanipulationen werde erreicht, dass der Plan auf dem Papier bilanziere, real aber die Erzeugnisse nicht zur Verfügung stünden.
Die Kontinuität und Stabilität der Versorgung der Bevölkerung sei nicht gewährleistet; die kapitalistische Konsumideologie wirke auf breite Teile der DDR-Bevölkerung ein und wecke Bedürfnisse, die nicht gedeckt werden könnten. Gleichzeitig habe sich die D-Mark als „zweite Währung" etabliert, was nicht nur zu Spekulationen führe, sondern auch negative Auswirkungen wie „sinkende Arbeitsmoral und -disziplin, mangelnde Leistungsbereitschaft und steigende Wirtschaftskriminalität" zeitige.weniger anzeigen
26. November
1980
SED-Generalsekretär Erich Honecker bittet KPdSU-Chef Breschnew um die Einberufung eines Treffens der Generalsekretäre in Moskau, „um kollektive Hilfemaßnahmen für die polnischen Freunde bei der Überwindung der Krise auszuarbeiten".
Brief Erich Honeckers an Leonid Breschnew, 26. November 1980