Um der DDR-Wirtschaftskrise zu begegnen, beauftragt Erich Honecker seine Wirtschaftsfachleute, Vorschläge für Preiserhöhungen auszuarbeiten. Die Stabilität der Verbraucherpreise gehört bisher zu den Errungenschaften der Einheit- von Wirtschafts- und Sozialpolitik, die als unantastbar gelten.
Seit Jahren kostet ein Brötchen gleichbleibend 5 Pfennig, ein Kilogramm Brot 60 Pfennig, eine Bockwurst 80 Pfennig, das Kilo Schweinekotelett 8 Mark, eine U-Bahn- oder S-Bahnticket in Ost-Berlin 20 Pfennig, das Briefporto ebenfalls 20 Pfennig und der Strom 8 Pfennig pro Kilowattstunde.
Als schließlich die Preiserhöhungsvorschläge auf dem Tisch liegen, macht Honecker im November einen Rückzieher. Die Staatssicherheit hat ihn gewarnt, dass Preiserhöhungen eine Schockwirkung auf die Bevölkerung auslösen und „konterrevolutionäre Ausschreitungen" herbeiführen könnten.
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